"Alles was ich nicht erinnere" von Jonas Hassen Khemiri ~ Rezension

Wer war Samuel?

Samuel hat so viele Gesichter, wie ihn Menschen kennen. Nun lebt er nur noch in der Erinnerung aller, und jeder erinnert sich anders an diesen schmächtigen jungen Mann, der ein fürsorglicher Enkel, großzügiger Freund und hingebungsvoller Liebhaber war – bis zu jenem Tag, an dem er den alten Opel seiner Großmutter in voller Fahrt gegen einen Baum lenkt. War es ein Unfall oder Selbstmord? Die einen sagen, dass Samuel sich hat rächen wollen an seiner großen Liebe Laide, die sich nun immer an ihn erinnern muss. Die anderen sagen, dass das alles nie passiert wäre, hätte sich Samuels bester Freund, der geldgierige Vandad, nicht eingemischt. Was nur ist tatsächlich passiert?

»So gekonnt und rasant hier Szenen aufeinanderprallen, sich ergänzen, widersprechen und ein vielfarbiges Mosaik ergeben, ist am Ende ganz große und vor allem dynamische Literatur.« (Nordis, Frank Keil

Hier könnt ihr das Buch bestellen 

Das Buch wurde mir vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Ich danke dem DVA-Verlag und der Verlagsgruppe Randomhouse für die Zusendung! Dies hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst!

Samuel ist tod. War es Selbstmord oder doch ein Unfall? Das gilt es in diesem literaischen Meisterwerk herauszufinden.
Gemeinsam mit einem "Schriftsteller" begeben wir uns auf die Suche nach Schuld und interviewen abwechselnd verschiedene Menschen, die Samuel nahe standen. Und ein Jeder erzählt - über das erste Zusammentreffen mit Samuel - sowie verschiedene prägende Ereignisse - bis hin zu Charakterzügen. Wir skizieren ein Bild. Und werden immer wieder vor Widersprüche gestellt.

»Definitiv große Literatur. Ein ausgezeichneter Roman, der lange nachklingt, dessen Protagonistinnen und Protagonisten in den Gedanken des Lesers hängen bleiben. Chapeau!« (sandammeer.at, Roland Freisitzer

Meine Meinung

Der Autor hat hier ein sehr umfangreiches, besonderes Werk geschaffen. Jedoch muss man sich wirklich darauf einlassen können. Dies ist mir anfangs etwas schwer gefallen. Aber je mehr ich las, desto klarer wurde mein Bild - über die Charaktere - über die Handlung an sich - aber auch über den Aufbau des Romans. Der Roman ist in einer Art "Interviewform" geschrieben - dabei kommen so viele verschiedene Personen zu Wort. Und wir hören zu. Seiner Mutter, einer guten Freundin, Nachbarn und größtenteils seinem Kindheitsfreund Vandad und seine Exfreundin Laide.
Anfangs war das alles aber ziemlich verworren. Es wird abwechselnd in kurzen Abschnitten erzählt - untertrennt mit kleinen Sternchen. Somit muss man jedes Mal überlegen, wer da gerade zu Wort kommt. Mit der Zeit ist das aber sehr interessant, es herauszufinden. Man muss schon wirklich längere Zeit am Stück lesen, um sich zurecht zu finden. Ist dies aber erstmal geschehen, erwartet einen ein atemberaubenes Meisterwerk. Und dies ist keine Übertreibung.

"Ich glaube nicht, dass man jemanden retten kann, der nicht gerettet werden will."

Fazit

Der Autor erzählt in einem sehr ruhigen und angenehmen Schreibstil eine Geschichte, die ich in dieser Form noch nie gelesen habe. Nach den schleppenden Anfangsschwierigkeiten, konnte ich mich nach und nach immer besser in die Geschichte einfinden. 
Ein Roman - trotz des Todes - voller Liebe, Freundschaft und Toleranz.


Alles, was ich nicht erinnere  von Jonas Hassen Khemiri -  DVA Verlag - 336 Seiten - ISBN: 978-3421047243 - gebundes Buch m. Schutzumschlag - 19,99 Euro

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